Ungerechte Straßenausbaubeiträge

Gescher/Billerbeck (fjk). Es regnete in Strömen und es war kalt in Billerbeck. Das dem Landtagsabgeordneten der CDU, Wilhelm Korth,  auf dem Infostand der lokalen Christdemokraten dennoch warm wurde, das lag an dem Thema das in NRW einen politischen Flächenbrand ausgelöst hat: Abschaffung der ungerechten Straßenausbaubeiträge nach dem sogen. Kommunalen-Abgabengesetz (KAG).

Die Gescheraner Bürgerinitiative #ichzahldasnicht war mit einer kleinen Delegation „aufgeschlagen“, um mit dem Landtagsabgeordneten Wilhelm Korth zu sprechen. In Düsseldorf sollen die Weichen für eine neue Regelung gestellt werden. Die SPD im Landtag fordert eine Abschaffung der ungeliebten Zwangsabgabe. CDU und FDP wollen daran festhalten, bestenfalls etwas Kosmetik zulassen, wie z. B. die Stundung der Forderung.

Knappe Mehrheit für Straßenbaubeiträge

Keine Entlastung für Eigentümer


-Hilmar Riemenschneider- Düsseldorf - Nur sehr knapp sind die Regierungsfraktionen von CDU und FDP an einerempfindlichen Niederlage vorbeigeschlittert: Als es um die Abstimmung über den Erhalt der heftig umstrittenen Straßenausbaubeiträge ging, fehlten in den Reihen der Koalitionsfraktion einige Abgeordnete. Zwar war die Opposition auch nicht vollzählig, aber angesichts des brisanten Themas und der knappen Mehrheit von nur einer Stimme für CDU und FDP ordnete der amtierende Parlamentspräsident Oliver Keymis den sogenannten Hammelsprung an. Dabei werden die Abgeordneten einzeln gezählt, während sie durch je eine Tür für Ja, Nein oder Enthaltung wieder in den Plenarsaal gehen.


Die Extra-Zeit reichte für das Regierungslager, fehlende Abgeordnete herbeizurufen: Mit 98 zu 93 Stimmen setzten CDU und FDP doch noch durch, dass Grundstückseigentümer auch weiterhin Straßenausbaubeiträge zahlen müssen. Allerdings sollen die Regelungen überarbeitet werden. „Wir wollen verpflichtend eine frühe Bürgerbeteiligung“, erklärte der FDP-Kommunalexperte Henning Höne. Anwohner sollen früh erfahren, wofür und wann Kosten fällig werden.


Zuschüsse des Landes sollen auch Anliegern und nicht mehr nur Kommunen zugute kommen, kündigte für die CDU Bernhard Hoppe-Biermeyer an. Ob Härtefallregelungen eingeführt werden können, soll erst noch geprüft werden. Für Ratenzahlung soll der Zinssatz sinken.


SPD-Fraktionsvize Christian Dahm warf der Regierung vor, sie spalte das Land, wenn sie den Kommunen freistellen wolle, ob sie Straßenbeiträge erheben oder nicht. Die SPD fordert wie auch der Steuerzahlerbund, dass die Straßenbaubeiträge gestrichen werden. Wenn die knappe Mehrheit der Regierung steht, bleibt das wohl chancenlos.

 

Hilmar Riemenschneider

Petition in Zeichnung - Jetzt erst recht!

Liebe Mitstreiterin, lieber Mitstreiter,

wie Sie sicherlich der Presse entnommen haben, hat die SPD einen erfolglosen Antrag zur Abschaffung der Straßenausbaubeiträge in den Landtag eingebracht. Gleichzeitig erreicht unsere Petition die 80%-Grenze und steht damit kurz vor ihrem Erfolg. Auch der Bund der Steuerzahler ist zwischenzeitlich mit einer eigenen Volksinitiative aktiv geworden. Kurz: Der Druck auf die Verantwortlichen steigt. Ich bitte Sie daher noch einmal, Ihre Freunde und Bekannten auf das Thema aufmerksam zu machen und alle Initiativen gegen die Strabs zu unterstützen. Je mehr Unterschriften wir sammeln können, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Landesregierung nachgibt.

350 Unterschriften gesammelt
Coesfeld (fs). Der Bund der Steuerzahler (BdSt) hat gestern an seinem Infostand an der Jakobikirche 350 Unterschriften gegen Straßenbaubeiträge gesammelt. Zusammen mit der Bürgerinitiative Hinterstraße machten die Teilnehmer auch mit Schildern wie „Straße saniert – Bürger ruiniert“ mobil. „Viele waren schon eine halbe Stunde eher da“, berichtet Markus Berkenkopf vom BdSt vom großen Interesse und positiven Echo. Auch Anlieger der Alexanderstraße und viele Landwirte hätten ihre Unterschrift geleistet. Zusätzlich seien aus den umliegenden Orten Umschläge mit weiteren Unterschriftslisten abgegeben worden, die aber noch ausgezählt werden müssten. Der BdSt setzt sich dafür ein, dass Bürger bei Straßenerneuerungen nicht mehr finanziell herangezogen werden. Dabei unterstützt ihn die Landes-SPD. In Coesfeld hat „Pro Coesfeld“ einen Antrag eingebracht, die Beiträge bis zu einer Entscheidung auszusetzen.

Foto: Florian Schütte

 

 

 

Radio Kiepenkerl meldet:

Das hat sich doch schon gelohnt! Ziehen die Nachbarn der Coesfelder Hinterstraße heute Bilanz. Rund 380 Unterschriften haben sie bei ihrer Aktion am Freitag gesammelt. Sie wehren sich gegen das Gesetz, das sie für den Aus- und Umbau der Straße vor ihrer Haustür mitbezahlen müssen.

Das sei unfair. Viele Nachbarn seien schon älter und sollen trotzdem zahlen, um die Straße langfristig in Ordnung zu halten, sagt Anwohner Martin Timmer. Sogar aus Billerbeck kamen Menschen zum Unterschreiben, die die Aktion unterstützen wollten. Über 60 Tausend Unterschriften müssen bis Ende des Jahres zusammenkommen. Dafür sammeln Menschen in ganz NRW Unterschriften. Über 15 Tausend sind mittlerweile zusammen!

Hier das Interviev mit unserem Vorsitzenden

      
Martin Timmer 


Radio Kiepenkerl

Wir danken Radio Kiepenkerl an dieser Stelle. Man hat sich dort ordentlich "reingehängt" und in den halbstündig gesendeten Nachrichten unserer Aktion kräftige Unterstützung gewährt. Wieder einmal hat die Zusammenarbeit mit unserem Radio viel Spass gemacht.

„Straßenbaubeitrag abschaffen“
Von Detlef Scherle


Coesfeld. Auch in Coesfeld regt sich Widerstand gegen die von Anliegern zu zahlenden Beiträge, wenn Straßen erneuert werden müssen. Zurzeit ist an der Alexanderstraße das Murren groß. Aber auch in anderen Straßen, wo Maßnahmen anstehen, sehen sich vor allem ältere Bürger gegen die teilweise vier bis fünfstelligen Summen an, die die Stadt von ihnen verlangen könnte.


Der Bund der Steuerzahler (BdSt) hat die Protestbewegung „Straßenbaubeitrag abschaffen“ ins Leben gerufen. Im Rahmen einer Volksinitiative werden landesweit Unterschriften gesammelt – heute von 11 bis 13 Uhr an einem Stand in der Coesfelder Fußgängerzone in Höhe der Jakobi-Kirche. Mit den Unterschriften sollen die Landtagsabgeordneten in NRW verpflichtet werden, sich dieses Themas anzunehmen. Sie sollen das Kommunalabgabengesetz NRW so reformieren, dass Straßenbaubeiträge nicht mehr erhoben werden. Stattdessen sollen die Kommunen vom Land zweckgebundene Zuweisungen oder einen höheren Anteil an der Steuerquote erhalten.

Front gegen Straßenbaubeiträge


Gescher (js). Immer mehr Bürger machen Front gegen Straßenbaubeiträge – auch in Gescher. Gestern waren Vertreter der Bürgerinitiative „ichzahldasnicht“ im Rathaus, um einen Antrag an den Rat zu übergeben. Darin wird gefordert, die im Juli beschlossene Satzung für „straßenbauliche Maßnahmen“ bis zur Entscheidung des Landtages NRW über die Abschaffung dieser Beiträge nicht anzuwenden. Gleichzeitig unterstützen die Antragsteller um Franziska Biringer und Monika Thoma eine landesweite Volksinitiative des Bundes der Steuerzahler, die auf eine komplette Abschaffung dieses Beitrages nach dem Kommunalabgabengesetz (KAG) zielt. Unterschriftenlisten werden in Kürze an verschiedenen Stellen in Gescher ausgelegt, auch im Rathaus. Mindestalter für Unterzeichner: 18 Jahre.

Ab ins Bällchenbad mit Mama und Papa

Coesfeld. Zwischen Bällen, Matten, Spielgeräten, großen Geräteaufbauten, Rollbrettern und Seilchen tummeln sich bald wieder bunt geschminkte Kinder zusammen mit Mama, Papa, Oma oder Opa.

Natürlich wurde eine Familie aus unserer Nachbarschaft dazu ausgewählt, dieses Angebot zu testen.

Finn freut sich wieder riesig auf das Toben mit Mama und Papa beim Familiensport der SG Coesfeld 06.
Foto: AZ Pressefoto 03.10.2018

Rat fasst Ausbaubeschluss für die Hinterstraße

„Guter Kompromiss“ findet breite Zustimmung
Die Umgestaltung der Hinterstraße ist beschlossene Sache.

Den erforderlichen Ausbaubeschluss hat der Stadtrat mehrheitlich gefasst. Dagegen stimmte unter anderem die FDP-Fraktion. Deren Vorsitzender Wolfgang Kraska hatte zuvor vorgeschlagen, die vier vorgesehenen Bäume zugunsten weiterer Parkmöglichkeiten aus dem Plan zu streichen. Kraska: „Das ist eine enge Straße. Da ist kein Platz. Deshalb sollten wir die Bäume weglassen.“ Seines Wissens habe es dort noch nie Bäume gegeben.Das wurmte Charlotte Ahrendt-Prinz (Grüne): „Dieses ewige klimafeindliche Gedudel finde ich unerträglich.“Nach ihrer Einschätzung hätte die Straße durchaus noch mehr Grün vertragen können, doch mit dem nun gefundenen Kompromiss könne sie leben, zumal wenn die Aussicht bestehe, dass noch etwas im Bereich von Fassadenbegrünung unternommen werde.

Ausbau der Hinterstraße

Bäume und Kosten werden

kritisch gesehen

Coesfeld (fs). Thomas Backes fasste die Situation im Bauausschuss am Ende auf den Punkt zusammen: „Wir haben einen Kompromiss aus vielen Anforderungen, die an eine sehr schmale Straße gestellt werden“, sagte der Baudezernent. Konkret geht es um den Ausbau der Hinterstraße, der in zwei Versammlungen mit den Anliegern besprochen wurde. Die Planungen wurden schließlich in weiten Teilen vom Ausschuss abgenickt.


Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.